OTTO BONHOFF

Otto Bonhoff wurde am 21. Februar 1931 in Leipzig als Sohn eines Theologen geboren. Nach dem Kriegsende arbeitet er zunächst in einer Laienspielgruppe der Antifa-Jugend mit. Durch ein Stipendium der FDJ gelangt Bonhoff an die Leipziger Musikhochschule und kann Schauspiel studieren. Es erfolgt ein erstes Engagement am ehemaligen Kreistheater Borna, das für Bonhoff die Erkenntnis bringt, dass die Bühne nicht seine Zukunft sein kann.

Er nimmt eine journalistische Ausbildung auf und wird Volontär bei den „Thüringer Neuesten Nachrichten“. Darüber hinaus übernimmt er weitere Reportageaufgaben für andere Redaktionen. Vom Tagesjournalismus geht Bonhoff zu literarischen und dramaturgischen Arbeiten über. „Es lockte mich, über den authentischen Fall, den konkreten Menschen und seine Situation hinauszudenken, tatsächliche Vorgänge in Spielhandlungen zu verpacken.“ /1/

Auf dem Gebiet der Spannungsliteratur mit authentischem Hintergrund findet er schließlich sein maßgebliches Wirkungsfeld. Bonhoff wird freischaffend und schreibt ab 1961 Erzählungen, Romane, Hörspiele und Fernsehfilme. Besondere Popularität erlangen Bücher bzw. Filme, die er mit dem inhaltlich gleichgesinnten Autor Herbert Schauer geschrieben hat.

Otto Bonhoff verstarb nach langer schwerer Krankheit, kurz vor seinem 70. Geburtstag, am 7. Januar 2001. Privat: Ehefrau Ursula Bonhoff (Regisseurin), Sohn Bert Bonhoff.

/1/ Porträt Ursula und Otto Bonhoff. In: FF dabei, 22/1987, Seite 47.

BÜCHER:

Schatten über Notre Dame (mit Herbert Schauer), Militärverlag der DDR, Berlin, 1967

Rächer, Retter und Rapiere (mit Herbert Schauer), Militärverlag der DDR, Berlin, 1969

Attentat in Colorado - Erzählungen nach Tatsachen, Militärverlag der DDR, Berlin, 1971

Über ganz Spanien wolkenloser Himmel (mit Herbert Schauer), Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig, 1971

Die Mannequins des Herrn Cordage, Militärverlag der DDR, Berlin, 1972

Schritte im Sturm (Herausgeber), Reihe „Ereignisse-Tatsachen-Zusammenhänge“, Militärverlag der DDR, Berlin, 1974

Besuch aus dem Nebel (utopischer Roman), Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig, 1974

Nachtredaktion - Roman frei nach Tatsachen, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig, 1975

Das unsichtbare Visier (mit Herbert Schauer), vierteilige Romanfolge („Kennwort Vergissmeinnicht“, „Das Geheimnis der Masken“, „Depot im Skagerrak“, „Sieben Augen hat der Pfau“), Militärverlag der DDR, Berlin, 1975-1980

Strandfeuer bei Nacht, Militärverlag der DDR, Berlin, 1978

Wie schleichendes Gift, Militärverlag der DDR, Berlin, 1978

Die tötende Welle, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig, 1979

Patentraub auf der Valentine, Verlag Neues Leben, Berlin, 1982

Im Netz des Verbrechens, Verlag Neues Leben, Berlin, 1983

Das Spiel mit dem Drachen, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig, 1984

Ernst Thälmann - Filmszenarium (mit E. Selbmann und G. Schiemann), Berlin, 1986

Auf eigene Gefahr, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig, 1989

Die letzte Begegnung, Militärverlag der DDR, Berlin, 1989

Schloss ohne Schlüssel, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig, 1990

Ein Scheiterhaufen für die Hexe, Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin, 1990

Darüber hinaus schrieb Otto Bonhoff eine Vielzahl von Beiträgen für verschiedene Heftreihen, zum Beispiel:

Reihe „Zur Abwehr bereit“: Alarm im Morgengrauen, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, 1955

„Kleine Jugendreihe“: Start ohne Heimkehr (1960)

Reihe „Blaulicht“: Die Untersuchungen des Hauptmann Schneider, 1966

Reihe „Tatsachen“ (Militärverlag der DDR):

Der Fotograph von Paris
Der lautlose Tod im Gepäck
Zwei retten eine Stadt
Entdeckung im Arsenal
Mord in Miike
Der Fall ist noch nicht abgeschlossen
Schüsse in Bordeaux
Deckname Bordereau
Die Würfel fallen vor Sana’a
Geheimauftrag Ford-Theater
Zwischen Leben und Tod
Mitternachtssonne
Schmuggler am Rio Tapajos
Elster zielt auf New York
Doch in Florida tanzt man unter Palmen

Reihe „Das neue Abenteuer“ (Verlag Neues Leben Berlin):

Der Tod des Ballonfahrers
Porzellanraub

FILME/FS-SPIELE FÜR DAS DDR-FERNSEHEN:

Telegramme aus Übersee (mit Herbert Schauer), Fernsehspiel, 1966

Schatten über Notre Dame (vier Teile, mit H. Schauer), Regie: Kurt Jung-Alsen, 1966

Der Anwalt (mit Walter Baumert und Herbert Schauer), Fernsehspiel, 1967

Über ganz Spanien wolkenloser Himmel (drei Teile, mit H. Schauer), Regie: Hans Knötzsch, 1971

Attentat in Colorado, Fernsehspiel (nach dem gleichnamigen Buch), 1973

Nachtredaktion (Fernsehspiel), Regie: Ursula Bonhoff, 1973

Das unsichtbare Visier (neun Teile, mit H. Schauer), Regie: Peter Hagen, 1973-1976

Tödliche Illusion (Reihe „Polizeiruf 110“), Regie: Peter Vogel, 1979

Der Schweigsame (Reihe „Polizeiruf 110“), Regie: Peter Vogel, 1981

Der kleine Doktor (Zyklus „Berühmte Ärzte der Charité“), Regie: Ursula Bonhoff, 1981

Das scheinbar Unmögliche (Zyklus „Berühmte Ärzte der Charité“), Regie: Ursula Bonhoff, 1982

Rächer, Retter und Rapiere (sieben Teile, mit H. Schauer), Regie: Andrzej Konic, 1982

Antrag auf Adoption, Regie: Ursula Bonhoff, 1983

Ernst Thälmann (Koautor), Regie: Ursula Bonhoff, Georg Schiemann, 1986

Die letzte Begegnung, Regie: Ursula Bonhoff, 1987

Glück hat seine Zeit, Regie: Ursula Bonhoff, 1987

Zahltag (Reihe „Polizeiruf 110“), Regie: Hans Knötzsch, 1990

HÖRSPIELE (DDR-RUNDFUNK):

Der geraubte Rembrandt, 1970

In matter of Herr Liebknecht, 1971

Die englische Mappe, 1971

Der Bumerang, 1971

ARGO´71, 1972

Besuch aus dem Nebel, 1974

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