HANNJO HASSE (Waffenhändler „Cliff“ und Broederbond-Mitglied „van Straaten“)

Hannjo Hasse wurde am 31.8. 1921 in Bonn geboren, er verstarb am 5.2. 1983 in Falkensee. Nach Schauspielausbildung von 1938 bis 1941 und Kriegsteilnahme erfolgte 1945 sein Debüt in Nordhausen, danach Engagements in Eisleben, Burg, Schwerin, Potsdam und Berlin (Volksbühne und Deutsches Theater). Anschließend festes Engagement bei der DEFA. Der wandlungsfähige Bühnendarsteller Hasse wird bei Film und Fernsehen insbesondere in negativen Rollen eingesetzt. Vielfach sind es Nazi- und Wehrmachtsgrößen, die er in ihrer Gefährlichkeit überzeugend verkörpert. Hasse, der diese Rollen auch in zahlreichen Filmproduktionen des sozialistischen Auslands variiert, überzeugt ebenso in anderen Filmgattungen.

So ist er als geldgieriger Bodenspekulant Mr. Bludgeon im Indianerfilm „Spur des Falken“ (1968) der Gegenspieler von Gojko Mitic, er spielt den aalglatten Manufakturbesitzer Cross in „Der Mohr und die Raben von London“ (1969), stellt im Fernsehpitaval „Um den Tod eines Justizobersekretärs“ (1972) einen Schreibtischmörder dar. Positive oder gar komische Rollen sind selten, so als Journalist im Fernsehdreiteiler „Das letzte Wort“ (1971), Dramaturg in Kurt Maetzigs „Das Mädchen auf dem Brett“ (1967) oder als etwas wunderlicher Vater im Lustspiel „Ein Berg Abwasch“ (1975). „Die heitere Hauptrolle, der er sich zum inneren und künstlerischen Auftanken immer wünschte, blieb ungespielt. Und er bleibt im Gedächtnis als Darsteller des Bösen - Unruhe erzeugend und überzeugend“, schrieb Marlies Linke 1983.

So auch zweimal im „Unsichtbaren Visier“ in der Darstellung des Waffenhändler-Chefs Cliff in „Das Geheimnis der Masken“ (1975) bzw. als führender Kopf einer südafrikanischen burischen Geheimorganisation in „Der Afrikaanse Broederbond“ (1977).

Weitere Filme:

1951: Der Untertan, 1958: Das schwarze Bataillon, 1959: Das höhere Prinzip, 1961: Der Arzt von Bothenow, Der Fall Gleiwitz, 1962: Mitternachtsmesse, 1964: Das Mädchen aus dem Dschungel (TV), 1965: Schlafwagen Paris-München (TV), 1966: Lebende Ware, Tod hinter dem Bühnenvorhang, 1968: Alchimisten (TV), 1970: Tödlicher Irrtum, 1970-72: Befreiung (UdSSR), 1972: Amboss oder Hammer sein (DDR/Bulgarien), Einer ist Sarajewo (Jugoslawien), 1973: Die Brüder Lautensack (TV), 1974: Sokolovo (CSSR/UdSSR), 1975: Front ohne Flanken (UdSSR), 1978: Disko mit Einlage (TV), 1979: Levins Mühle, 1980: Archiv des Todes (TV-Serie), 1982: Hotel Polan und seine Gäste (TV), 1983: Im Rücken des Feindes

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